"Neues Format für Sprintrennen könnte schon in Baku eingeführt werden"
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Die Formel 1 könnte ein völlig neues Format ausprobieren, bei dem das Qualifying um ein Sprintrennen herum stattfindet. Auf einer Pressekonferenz sagte Steiner, dass dies bereits beim Großen Preis von Aserbaidschan zum ersten Mal der Fall sein könnte.
Sprintrennen waren in den letzten Jahren eine der größten Neuerungen im Format der Rennwochenenden. Die neuen Rennen wurden erstmals 2021 in die Formel 1 aufgenommen, um das traditionelle Qualifying zu ersetzen. Das Ziel war es, das Qualifying spannender zu machen, aber schon im ersten Jahr zeigte sich, dass dies nicht gelungen war: Die Fahrer:innen vermieden es weitgehend, sich auf der Strecke zu duellieren, um nicht beschädigt zu werden. Um dies zu verhindern, wurde für das Sprintrennen 2022 ein neues Punktesystem eingeführt, um die Fahrer/innen mehr zu Duellen auf der Strecke zu verleiten.
Jetzt wird also ein weiterer Schritt unternommen. In diesem neuen Format würde das Sprintrennen komplett vom regulären Rennen getrennt werden. Der Samstag würde dann ganz dem Sprintrennen gewidmet sein: das Qualifying am Morgen und das Sprintrennen am Nachmittag. Das Ergebnis des Sprintrennens wird jedoch keinen Einfluss mehr auf die Startaufstellung für das Rennen am Sonntag haben. Diese Startaufstellung wird stattdessen durch ein traditionelles Qualifying bestimmt, das am Freitagnachmittag stattfindet. Auf diese Weise hätten die Fahrer mehr Spielraum, um sich im Sprint zu duellieren, ohne dass sich dies negativ auf das Rennen am Sonntag auswirken würde. Das erste Wochenende, an dem dieses Format angewandt wird, ist der Große Preis von Aserbaidschan, denn dort wird zum ersten Mal in dieser Saison ein Sprintrennen ausgetragen.
Red Bull offen für die Anpassung
Tatsächlich bestätigte Haas-Teamchef Günther Steiner, dass dieses Format diskutiert wird. "Wir sprechen derzeit darüber, dem Sprintrennen ein zweites Qualifying hinzuzufügen", räumte Steiner ein. "Aber wir wissen noch nicht, wie und wann." Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner fügte hinzu: "Hoffentlich können wir das Format der Sprint-Wochenenden ein bisschen aufräumen. Ich weiß, dass daran hart gearbeitet wird, also können wir das hoffentlich bald abschließen."
Red Bull Racing-Berater Helmut Marko erklärte gegenüber ServusTV, dass er und das Team offen für diese neue Änderung sind. "Wir haben [ein zweites Qualifying] sogar schon letztes Jahr zur Bedingung gemacht ", berichtet der Österreicher. "Mit zwei Qualifyings kann man im Sprint mehr Risiko eingehen, dann wird das Rennen spannender. Das Training am Samstag war sowieso nutzlos. Aber wenn das jetzt zu einem Qualifying wird, wird der Samstag viel besser sein. Und am Sonntag startest du dann mit den Ergebnissen des echten Qualifyings. So wird es auf der ganzen Linie besser."